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Nachruf und Trauer in Wilstedt

Ehrenbürgermeister Ernst-Hermann Holsten
Ehrenbürgermeister Ernst-Hermann Holsten
Am 30.11.2021 ist im Alter von 93 Jahren Wilstedts Ehrenbürgermeister Ernst-Hermann Holsten gestorben. Wer ihn kannte, weiß: Dem Träger des Bundesverdienstkreuzes waren Auszeichnungen nicht so wichtig, lautete doch sein Lebensmotto: „Bleibe im Leben einfach und schlicht, denn Orden und Ehrungen, die zieren dich nicht.“

Ernst-Hermann Holsten gehörte von 1976 bis 2006 dem Wilstedter Gemeinderat an, ab 1986 bis 2001 war er Bürgermeister. Mit seiner Wahl 1986 sattelte der gelernte Maurer, Stuckateur und Betonbauer, der als Bauleiter auf Baustellen in ganz Norddeutschland unterwegs war, beruflich um und übernahm das Versicherungsbüro seines Cousins. „So hatte ich mehr Zeit für mein Ehrenamt“, sagte Holsten 2018 im Gespräch mit der Redaktion der Wümme Zeitung. 15 Jahre saß er im Samtgemeinderat, zehn Jahre im Kreistag. 2010, beim Kommersabend zum 1150-jährigen Bestehen Wilstedts, wurde Holsten zum Ehrenbürgermeister ernannt. In seine 15-jährige Amtszeit fiel der Bau des Sportplatzes mit Vereinsheim und die Erweiterung des Kindergartens. Privat engagierte er sich im Schützenverein, zwölf Jahre war er Präsident. Am Dorfleben war er immer interessiert, an Politik ohnehin. Zuletzt lebte Holsten in einem Pflegeheim in Tarmstedt, pflegte aber immer noch den regelmäßigen Kontakt zur Gemeindeverwaltung Wilstedt. Der Witwer, bis zuletzt geistig sehr rege, hinterlässt einen Sohn und einen Enkel.

Geschickte Grundstückspolitik

Nach der Wende 1992 war Holsten maßgeblich am Aufbau der Partnerschaft zur Gemeinde Lelkendorf in Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Im Laufe seiner Amtszeit seien einige Baugebiete erschlossen und als verkehrsberuhigte Zonen ausgewiesen worden. In seine Amtszeit fiel 1989 der Sieg Wilstedts beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Wegen seiner „besonderen Verdienste um die Gemeinde zu jeder Tages- und Nachtzeit und seiner geschickten Grundstückspolitik“ erhielt Holsten 2003 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Holstens langes Leben begann am 12. Mai 1928 in Vorwerk. „Meine Eltern waren zu Besuch bei meiner Tante, als ich eine Woche früher als gedacht auf die Welt wollte“, erzählte er spitzbübisch. Als die Mutter fünf Jahre später starb, kam er zunächst zu den Großeltern nach Bülstedt, dann zu Verwandten nach Wilstedt, wo er auch konfirmiert wurde. Um danach die Handelsschule in Bremen zu besuchen, radelte Holsten nach Tarmstedt und stieg dort in die Kleinbahn Jan Reiners um. Als 16-Jähriger musste er im August 1944 in den Krieg, er wurde Flakhelfer auf Helgoland. An den zweistündigen Bombenhagel der Alliierten am 18. April 1945 konnte er sich viele Jahrzehnte später noch gut erinnern. Seinen 17. Geburtstag erlebte der spätere Ehrenbürgermeister von Wilstedt als Gefangener der Briten in Freiburg an der Elbe.

In tiefem Respekt für seinen Einsatz trauern wir um Ernst und gedenken seiner in Dankbarkeit. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Den Hinterbliebenen sprechen wir unser herzliches Beileid aus.

Gemeinderat und Gemeindeverwaltung Wilstedt

(Quelle: Gemeindebüro Wilstedt / Wümme Zeitung)

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